Ebenso wie es Menschen mit Übergewicht gibt, suchen auch Menschen meinen Rat, die knochig und „zu kurz gekommen“ erscheinen. Untergewicht! Oft genug erzählen sie, dass sie schon seit ihrer Kindheit „zu dünn“ sind. Meist auch, dass sie deshalb gemobbt wurden und in der Familie zum Essen genötigt wurden. Harsche Gewohnheiten, an denen die oft recht sensiblen Menschen noch immer schwer kauen – Ermahnungen, Übergriffe, zum Essen genötigt werden und Demütigungen. Oft erzählen sie auch eine Odyssee von Ärzten und Ernährungsberatern. Während sich Ärzte eher auf Schilddrüsenpräparate, Psychopharmaka und allgemeine Empfehlungen stützen, versteifen sich Ernährungsberatungen gern auf kalorienreiche Mastkuren. Doch die tatsächlichen Ursachen kommen dabei nur selten ans Licht.
Denn dazu bedarf es eines übergreifenden psychosomatischen Ansatzes – wie ich ihn beispielsweise in meiner Praxis umsetze.
Mit Hilfe eines Fragenkatalogs, der von grundlegenden Dingen wie Blutgruppe und ethnischer Herkunft bis zur aktuellen Lebenssituation reicht, entsteht zunächst ein umfassendes Profil. Und dann? Zunächst wird Hinweisen auf mögliche körperliche Ursachen nachgegangen. Das sind neben hormonellen Störungen und Stoffwechselstörungen insbesondere Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Diese bleiben meist unbeachtet. Dabei steht außer Frage, dass neben Gluten eine ganze Reihe weiterer Nahrungsmittel Untergewicht verursachen können. Auch chronisch entzündliche Prozesse, Malabsorptionssyndrome und andere Erkrankungen gilt es auszuschließen.
Auch die Essgewohnheiten werden durchleuchtet – Appetit, Verdauung, Mahlzeiten, Essgewohnheiten, Vorlieben, Abneigungen, Essstörungen, Mangelzustände. Oft vergessen und besonders wichtig – wie wird gekocht? Denn mangelnde Küchenkenntnisse führen zu einer unbefriedigenden Kost.
Und natürlich braucht die Seelenseite von Anfang an Raum. Oft gibt es schon im Erstgespräch erste Hinweise auf belastende Erfahrungen. Oft zeigt sich auch eine besondere Sensibilität – die der Körper in seiner Zerbrechlichkeit spiegelt. Auch die erdrückende Lebenssituation kann dazu führen, dass man sich „dünn machen“ möchte.
Doch erst in der Zusammenschau der Seelenschau mit der heilkundlichen Behandlung und dem Koch- und Esstraining eröffnet sich der Lösungsweg. Der Weg dahin gleicht oft dem Schälen einer Zwiebel. Schale um Schale wird abgelöst und der Kern schließlich freigelegt. Behandlung und seelische Aufarbeitung wechseln sich mit praktischen Einheiten in der Küche ab. Und der Erfolg präsentiert sich schließlich in einem gereiften Bewusstsein und größerer Lebensfreude.
Das ist dann die Stunde der Freude – beim Blick in strahlende Gesichter, beim Staunen über heilsame Öffnungen … und die oft ganz unerwarteten positiven „Nebenwirkungen“. Denn beim Ringen ums „Richtigsein“ begegnet so mancher auf einmal sich selbst.
Ja, das ist doch mal ein Ansatz dem man nicht widersprechen kann. Beim jahrelangen Spießrutenlauf durch diverse, ´angeblich`, kompetente Arztpraxen der Schulmedizin konnte ich auch nicht einen Bruchteil dieser Kompetenz, die ich hier finde, spüren.
Hilfe oder gar Verständnis traf ich in keinem einzigen Fall. Im Gegenteil. Ich wurde noch tiefer in Verzweiflung getrieben durch unsinnige Tests, Medikamentengaben und, unfreundliche genervte Ärzte, die mich hysterisch, starrsinnig und besserwisserisch nannten .
Danke, Bernhard, für die Erleichterung die ich hier beim Lesen finden durfte.